Einfach laden, weil es überall geht Redaktioneller Beitrag „Donaukurier vom 21. Dezember 2021“
Einfach laden, weil es überall geht
Ingolstadt – Geht es nach Adrian Zierer, haben die allermeisten, die indenzurückliegenden Jahren im Bereich E-Mobilität und Ladeinfrastruktur die Entwicklung vorangetrieben haben, echte Pionierarbeit geleistet. Zierer ist ein Pionier und hat bereits bei mehreren Unternehmen in diesem Feld gearbeitet. Unter anderemwar er für die Beratungsfirma P3 und später im VW-Konzern für Elli tätig. Im Sommer 2020 haben er und sein Geschäftspartner Tim Schwenk den Schritt in die Selbstständigkeit gewagt – und in Ingolstadt das Start-up Charge Construct aus der Taufe gehoben. Ihre Idee: Wer Ladesäulen errichten möchte, soll nicht vier, fünf odermehr Ansprechpartner suchen müssen, sondern von der Projektierung über die Installation bis zur Abrechnung
alles bekommen.
Das Start-up hat seinen Sitz im Oldtimer Hotel im Herzen Ingolstadts
Das Start-up hat seinen Sitz im Oldtimer Hotel im Herzen Ingolstadts. Die Atmosphäre wirkt locker, aber professionell. Hin und wieder wuselt der Büro-Labrador unter den Schreibtischen
durch. Weitere Standorte gibt es in Hamburg und im Ruhrgebiet. Derzeit ist man auf dem deutschen und österreichischen Markt unterwegs. Zierer und Schwenk glauben an den Erfolg der Elektromobilität und wollen mit ihrem Unternehmen einen Beitrag dazu leisten, das öffentlich oder gewerblich genutzte Netz auszubauen. „Alle Bereiche, die wir im täglichen Leben nutzen, sollten eigentlich Ladeinfrastruktur bieten. Das klingt im ersten Moment vielleicht seltsam; wir haben ja auch nicht überall Tankstellen. Aber das Nutzungsverhalten ist auch ein ganz anderes als bei einem Verbrenner“, meint Zierer. Ein E-Auto lade man wann immer es geht und nicht nur, wenn man wirklich muss.
Die Botschaft
Die Botschaft der Unternehmer ist klar: Da die E-Mobilität seit rund einem Jahr richtig zu brummen begonnen hat und immer mehr E-Autos auf den Markt kommen (und dank so mancher Förderung auch noch gekauft werden), braucht es endlich ein dichteres Ladenetz. Schließlich könne nicht jeder daheim laden, so Zierer weiter. Die Lösung liege in Ladepunkten vor Supermärkten, an kommunalen Parkplätzen und natürlich auf dem Hof der Arbeitgeber. „So wird der heutige Laternenparker in Zukunft zu einem Supermarktlader“, meint Zierer schmunzelnd. Doch so einfach ist es eben nicht immer. Oft stellen sich viele Fragen, wenn Ladesäulen entstehen sollen. Der Jung-Unternehmer sagt, es gebe nie ein Schema F und es gehöre viel mehr dazu, als nur Wallboxen an die Wand zu schrauben. Er beschreibt ein klassisches Beispiel: „Stellen Sie sich einen Mittelständler vor, der seine Flotte auf Elektroautos umstellen möchte und dazu die nötige Infrastruktur auf dem Gelände installierenmuss. Er steht vor dutzenden Fragen“, sagt Zierer und beginnt aufzuzählen. Wer lädt an den Säulen? Mitarbeiter mit Dienstwagen oder auch Privatautos? Wie wird abgerechnet und welche Kosten werden vielleicht übernommen? Was ist mit Gästen und Kunden? Welcher Stellplatz ist ideal und sind die Anlagen frei zugänglich und müssen daher geschützt werden? Und woher kommt der Strom? Gibt es Förderung? „Außerdem gibt es in Deutschland rund 900 Verteilnetzbetreiber und jeder hat eigene Prozesse und Anschlussbedingungen.“ Charge Construct biete hier
Hilfe und erstelle ein Konzept, dass laut Zierer individuell zugeschnitten sein muss. Bei Planung und Know-how belassen es dieUnternehmer aber nicht.
Die Vorteile
Das Start-up will seine Kunden beim Bau von Ladepunkten „vollumfänglich und aus einer Hand“ bedienen. Und dazu gehört auch der Tiefbau und die Elektroinstallation. Das ist die
Domäne von Tim Schwenk. Er hat jahrelang bei unterschiedlichen Telekommunikationsunternehmen gearbeitet und Erfahrungen im Netzausbau sammeln können. Er und sein
Team begleiten alle Bauprojekte. Zierer betont zudem: „Wir überwachen jedes Projekt und bauen außerdem auch selbst. Wir beschäftigen deshalb auch Bau- Ingenieure, Bau- Leiter oder Elektro- Ingenieure.“ Laut Zierer werden nur die Ladesäulen als solche zugekauft. Die Kunden hätten sogar die Möglichkeit, dass das Start-up nach Fertigstellung der Säulen auch den Betrieb und die Vermarktung übernimmt. Der Erfolg gibt dem Start-up Recht. Inzwischen zählt neben weiteren großen Namen etwa der Energieriese EnBW zu den Kunden. Für das Karlsruher Unternehmen hat Charge Construct in Ingolstadt neue Standorte akquiriert − erfolgreich, erklärt Zierer. „Noch im Januar waren wir beide allein. Inzwischen sind wir gut 30 Leute. Nächstes Jahr könnten wir 50 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter haben.“ Und mit der Projektentwicklungsfirma Reela sei ein kräftiger Gesellschafter eingestiegen.
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